Uptility. Wer seid ihr?
Im September 2019 haben wir Uptility zu viert gegründet: Dr. Frank Brüning, Lukas Rosentreter, Carl Fies und ich. Unsere Idee war es, im Bereich Geoinformatik ein StartUp zu gründen, welches sich mit der Optimierung von Verteilnetzen im Energiesektor beschäftigt.
Verteilnetze von Strom, Gas, Fernwärme, Wasser usw. zeichnen sich durch den Raumbezug aus. Die komplexen über- oder unterirdisch verlaufenden Netze werden von den Energieerzeugern nachgebildet, um eine verlässliche Grundlage für Planung, Unterhaltung und Neubau zu haben. Ursprünglich wurden per Hand Karten der Netze gezeichnet, später wurden sie digital erfasst und seit neuestem werden die Netze im Geographischen Informationssystem modelliert. Diese Modelle sind intelligent, wodurch man die Funktionalität der einzelnen Netze, beispielsweise die Druckstufen im Gasnetz, darstellen kann. Diese „digital Twins“, also digitalen Zwillinge, unterstützen die Instandhaltung der Netze, den Neubau und eignen sich hervorragend für Simulation und Auswertung.
Frank Brüning und ich haben viel Erfahrung im Bereich der Geoinformatik mit in die Gründung gebracht. Insbesondere die langjährige Zusammenarbeit mit der Firma Esri, dem amerikanischen Weltmarkführer in dem Gebiet der Geographischen Informationssysteme, hat uns bei der Akquisition der ersten Projekte geholfen. Und eben diese Firma Esri hat vor einigen Jahren ein neues Modell für Verteilnetze, das Esri ArcGIS Utility Network Data Model, auf dem Markt gebracht.
Darauf habt ihr euch spezialisiert. Wie ging es weiter?
Wir sind wohl zum richtigen Zeitpunkt in das Thema eingestiegen. Gemeinsam mit einem Partner haben wir ein Projekt mit der Schleswig-Holstein Netz durchgeführt, ein Netzbetreiber, der zum E.ON Konzern gehört. Hier wurde das Esri Utility-Network zum ersten Mal in Deutschland angewendet. Aber auch andere, große Netzbetreiber sind am Einsatz des Utility Network interessiert. Das hat uns weitere interessante Aufträge beschert, unter anderem arbeiten wir seit einigen Monaten mit der enBW zusammen.
Das klingt nach einer sehr erfolgreichen Entstehungsgeschichte. Was für Ziele habt ihr dann noch für die Zukunft?
Grundsätzlich sind wir an weiteren IT-Projekten mit Energieversorgern interessiert. Aber auch andere Anwendungsbereiche des Utility Network interessieren uns, so haben wir gerade ein Proof of Concept zusammen mit einem Wasserversorger gestartet. Gern würden wir auch mit der Wesernetz zusammenarbeiten, auch hier hat es schon Gespräche gegeben.
Da wir derzeit mit knapp 10 Mitarbeiter*innen noch ein kleines Unternehmen sind, spielt die Frage nach dem Wachstum für uns eine große Rolle. Unsere Strategie ist es, uns auf Deutschland zu verteilen, um Kundennähe anzubieten und überregional tätig sein zu können. Im Moment arbeiten die Mitarbeiter in und um Bremen, aber wir haben bereits einen Kollegen in Berlin und einen in Stuttgart. Dies sollen Keimzellen sein, die Schritt für Schritt wachsen können.
Was war während der letzten vier Jahre denn die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung ist der Aufbau des Personals. Es ist nicht einfach gute Leute zu finden, welche unsere Idee teilen und gleichzeitig ins Team passen. „Nine-to-five“ ist nichts für uns und wir wollen auch nicht täglich im Büro zusammenhocken. Remote arbeiten ist im Trend und passt in die Zeit, trotzdem müssen wir auf unsere Sozialstruktur achten. Deshalb treffen wir uns regelmäßig im Co-Working Space. Nicht selten kommen auch die „Auswärtigen“ und fast immer unternehmen Anschluss an unsere Meetings noch etwas gemeinsam. Bislang hat sich das als sehr produktiv erwiesen.
Warum passt swb so gut zu euch?
Die Zusammenarbeit mit der Startup Förderung von swb gefällt uns sehr gut. Das liegt wohl auch an Christoph, der uns schon seit Beginn begleitet. Es herrscht eine lockere und trotzdem professionelle Atmosphäre. Trotzdem wird auch viel gelacht und das „kraftwerk“ ist schon ein besonderer Ort. So habe ich schon oft erzählt, dass in der „alten Post“ die Kolleg:innen mit kleinen Rollern hin und her gefahren sind, weil die Räumlichkeiten so weitläufig waren. Das war schon cool. Attraktiv ist die Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit swb und die vielen Gelegenheiten, über den Tellerrand hinauszuschauen. Wir sind sehr zufrieden!
- Dr. Michael Heiss von Uptility
michael.heiss@uptility.de
Zu Uptility