Eines der modernsten Gaskraftwerke Deutschlands steht jetzt in Bremen. Wir haben ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) an unserem Standort in Bremen-Hastedt fertiggestellt.
Neben dem Bau der Fernwärme-Verbindungsleitung und der Klärschlammverwertung ist das neue BHKW am Standort Hastedt ein weiterer, essenzieller Schritt der Energiewende in Bremen. „Bis auf kleinere Zeitverzögerungen in den letzten Monaten haben wir dieses Projekt planmäßig umsetzen können. Aufgrund der Umstände in den vergangenen Jahren ist das keine Selbstverständlichkeit und wir sind sehr stolz auf den Projektverlauf – und vor allem auf das Ergebnis“, so Dr. Karsten Schneiker, unser Vorstand Technik.
Klimaneutral bis 2035 bleibt unser klares Ziel. Wir wollen zudem die Versorgungssicherheit langfristig jederzeit gewährleisten und die CO₂-Emissionen dabei deutlich reduzieren. Solange die erneuerbaren Energien noch nicht in ausreichender Form zur Verfügung stehen, ist die Energiegewinnung aus Gas in unseren Augen dafür eine wichtige Technologie.
Unter Berücksichtigung der verschiedensten Aspekte Umwelt, technischer Machbarkeit und Kosten haben wir in dem Bau eines hocheffizienten Gaskraftwerks die beste Entscheidung gesehen, um all unseren Anforderungen gerecht zu werden. Das Kraftwerk wird technisch in der Lage sein, neben regulärem Erdgas auch Biomethan oder anteilig auch Wasserstoff zu nutzen.
Das neue BHKW stellt gesicherte, regelbare Leistung bereit und wir reduzieren die CO₂-Emissionen am Standort enorm, wenn der Kohleblock 15 vom Netz gehen kann. Aufgrund der immer noch nicht gesicherten Gasversorgung in der kommenden Heizperiode bleibt der Block 15 am Standort Hastedt aber zumindest den kommenden Winter über noch weiter in Betrieb.
✓ 140 Millionen Euro Investitionen
✓ Bauzeit rund drei Jahre
✓ Elektrische Leistung: 104 Megawatt
✓ Thermische Leistung: 93 Megawatt
✓ Ca. 550.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr am Standort Hastedt
✓ Projektpartner: Uniper (Generalunternehmer) und Wartsilä (Motoren)
Mit der Installation des dritten Schornsteins ist ein weithin sichtbarer Meilenstein im Projekt abgeschlossen. Denn mit einer Höhe von fast 70 Metern überragen die drei BHKW-Schornsteine zwar nicht das markante Kesselhaus des benachbarten rund 85 Meter hohen Kraftwerksblocks 14 oder den mehr als 100 Meter hohen Schornstein von Block 15, aber verstecken muss sich das neue BHKW nicht.
Daten & Fakten
Vor fast genau zwei Monaten erreichten die neun „Supermotoren“ aus Finnland das Blockheizkraftwerk am Standort Hastedt. Am vergangenen Mittwoch gab es das nächste Ereignis zu feiern:
Der Richtkranz für das neue Blockheizkraftwerk in Hastedt
Die Projektverantwortlichen luden zum Richtfest ein. Zu einem Richtfest gehört selbstverständlich ein entsprechender Richtspruch sowie ein Richtkranz. Simon Bonin, Bauleiter Gebr. Neumann und Zimmermann, sagte den Richtspruch auf. Nachdem der Richtspruch aufgesagt war, der Kranz das Dach des Kraftwerks schmückte und Glasscherben den Bau des BHKWs zierten, war der offizielle Teil des Richtfests vorüber. Anschließend waren alle Anwesenden eingeladen, diesen besonderen Tag mit einer Kleinigkeit vom Grill und einem kühlen Getränk zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu genießen.
Zu einem Richtfest gehört auch eine richtige Feier.
Anlieferung der Harnstofftanks in Hastedt
Jede Menge Betrieb auf der Baustelle. Zum einen wurden die beiden Harnstofftanks angeliefert und eingehoben. Sie sind jeweils 9 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 3,5 Metern. Sie dienen zur Lagerung des Harnstoffes (Urea). Dieser wird zur Stickoxidreduktion in den Katalysator benötigt. Außerdem sind 2 von insgesamt 9 Abgaswärmetauschern aus Süddeutschland in Hastedt eingetroffen. Sie sind jeweils rund 10 Meter lang und 57,5 Tonnen schwer. Die Wärmetauscher sorgen dafür, dass die Wärme aus dem Abgas der Motoren für das Fernwärmenetz genutzt werden kann. Die Abgastemperatur liegt bei rund 320 Grad Celsius und wird durch die Abgaswärmetauscher auf rund 80 Grad runter gekühlt. Jeder Motor hat einen eigenen Abgaswärmetauscher.
Der Wärmetauscher wird in Position gebracht.
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Haben Sie Fragen? Dann finden Sie hier vielleicht eine Antwort:
Stand November 2022: Nachdem im März die Silhouette des Blockheizkraftwerks mit Anlieferung der Schornsteine fertiggestellt worden war, läuft es im wahrsten Sinne jetzt auch im Innenleben des Kraftwerks. Die insgesamt neun Motoren haben die ersten Testläufe überstanden und sind bereits erfolgreich an das Stromnetz angeschlossen worden. Aktuell laufen weitere Tests mit Ziel, das Kraftwerk 2023 in Betrieb nehmen zu können
Wir haben rund 140 Millionen Euro investiert.
Natürlich haben wir über verschiedene Szenarien nachgedacht und diese auch geprüft. Sowohl unter dem Aspekt der geringstmöglichen Emissionen als auch unter der Prämisse einer weiteren Verringerung der Verkehrsbelastung für den Stadtteil waren andere Alternativen wie z.B. ein Altholz-KWK-Kraftwerk keine geeigneten Varianten.