WasteAnt. Wer seid ihr?
Wir sind ein KI-Startup, welches sich seit 2021 auf die Abfallqualitätsanalyse konzentriert. Das heißt wir bauen Sensorboxen, die den Abfall in Sortier- und Müllverbrennungsanlagen aufnehmen. Daraufhin bewertet unsere KI-Software den Abfall und gibt Rückmeldung an die Anlage, wie gut die Qualität ist. Beispielsweise Analysen über Heizwerte und Emissionen oder auch Störstoffe. Häufig laufen Anlagen nicht optimal, da es eine hohe Variation in dem Materialstrom gibt und nicht selten auch Störstoffe darin zu finden sind. Durch die Transparenz, zu der unser System beiträgt, kann die Anlage optimierter laufen. Optimierter heißt auch umweltfreundlicher, da das Material effizienter verbrannt werden kann, weniger Emissionen ausgestoßen werden und weniger Betriebsmittel verwendet werden müssen.
Im September 2021 habt ihr gemeinsam mit swb eure erste Sensorbox am MKK installiert. Wie seid ihr dort hingekommen?
Es hat damit begonnen, dass wir Hauptgründer unsere Idee bei dem Project Pitch Wettbewerb von swb vorgestellt haben. Glücklicherweise haben wir gewonnen, weshalb wir direkt unser Pilotprojekt mit swb als Industrie-Pilotpartner starten konnten. Dadurch haben wir beispielsweise die ersten eineinhalb Jahre Daten zur Verfügung gestellt bekommen, damit wir eine Use-Case Analyse durchführen und die KI auf Funktionsfähigkeit und Umsetzbarkeit im Bereich der Abfallanalyse überprüfen konnten. 2021 haben wir schließlich einen EXIST-Antrag gestellt. Als der durch war, konnten wir voll durchstarten.
Ihr seid ursprünglich vier Leute gewesen. Was ist denn euer aktueller Stand?
Wir durchlaufen wirklich die typischen Phasen eines Startups, wie in einem „How to do a Startup“-Buch. Mittlerweile sind wir siebzehn Leute und sind, für uns überraschend, schon ziemlich bekannt im Bereich der Müllverbrennung. Wir haben Einladungen zu Preisen oder großen Events erhalten. Erst kürzlich haben wir den Deutschen Gründerpreis in Bremen gewonnen. Jetzt sind wir sehr gespannt, was die Zukunft birgt.
Bei euch haben scheinbar Schritt für Schritt alle Faktoren gepasst. Gab es da denn auch irgendwelche Herausforderungen?
Selbstverständlich. Da gibt es verschiedene Facetten. Technisch betrachtet, muss man die Umsetzbarkeit im Blick behalten. Allerdings glaube ich, dass wir gut vorankommen und auch schon bald einen validierten kommerziellen Mehrwert schaffen. Dann gibt es natürlich noch die Herausforderung des Fundings. Schließlich braucht man finanzielle Mittel, um voranzukommen. Wir haben zu Beginn viele Angebote bekommen, aber wir mussten eins finden, das für uns als Gründer sinnvoll ist. Zuletzt ist da noch das Team. Wir wachsen stetig, weshalb wir als Unternehmen immer strukturierter werden müssen. Wann integriert man neue Funktionalitäten? Welche Prozesse müssen etabliert und systematisiert werden? Professioneller zu werden, passiert nicht nebenbei. Währenddessen versuchen wir unser KI-System in der Abfallindustrie nachhaltig zu etablieren. Insgesamt haben wir großen Respekt vor der Zukunft und den Herausforderungen, die sie mit sich bringt.
Warum passt swb so gut zu euch?
swb als Pilotpartner ermöglicht uns super viel. Man kann ein solches Projekt nicht alleine im Labor aufziehen. Durch swb haben wir die Möglichkeit in einer realen Abfallanlagenumgebung zu arbeiten und können dadurch unsere Systeme trainieren und optimieren. Zudem durften wir Interessenten für unser Systems einladen, um es einmal live präsentieren und pitchen zu können. Dies ist sehr wichtig für ein junges Startup. swb unterstützt uns seit den ersten Anfängen von WasteAnt, da sind wir für die Starthilfe sehr dankbar!
- Dr. Christian A. Müller von WasteAnt
christian.mueller@wasteant.com
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