In Bremerhaven nimmt die Vermüllung von Wäldern und angrenzenden Grünflächen aktuell immer weiter zu. Besonders problematisch dabei ist die Zunahme der Abladestellen in den Wasserwerkswäldern der swb-Netzgesellschaft wesernetz, denn die Flächen sind ausgewiesene Trinkwasserschutzgebiete. Die heimlichen Müllabladeplätze sind nicht nur große Ärgernisse, die das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen. Vielmehr stellen sie eine direkte Gefahr für das Grundwasser und damit eine ernsthafte Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt, die Gesundheit und das zukünftige Leben dar. Auch die Kosten für die Müllbeseitigung und -entsorgung, die letztlich von der Allgemeinheit getragen werden, nehmen zu. Weil der Schutz des Wassers und der Umwelt eine Gemeinschaftsaufgabe ist, appellieren der Magistrat der Stadt und die swb-Netzgesellschaft wesernetz gemeinsam an alle Menschen in und um Bremerhaven, unliebsam gewordenen Hausrat nicht in sensiblen Naturräumen zu entsorgen, sondern dort hinzubringen, wo er hingehört.
„Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er Abfälle richtig entsorgt, Müll vermeidet und die Natur respektiert,“ sagt Andrea Toense, Stadträtin für Gesundheit, Klima und Umwelt im Magistrat Bremerhaven.
Wasser ist unser größter Schatz, und es ist unsere Verantwortung, es zu bewahren und verantwortungsvoll zu behandeln. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass es rein und unversehrt bleibt“, sagen Ralf Focken, Teamleiter bei der swb Netzgesellschaft wesernetz, und Axel Siemsen, Geschäftsführer swb Bremerhaven.
Die Zusammensetzung der acht- und verantwortungslos in der Natur entsorgten Fundstücke ist erschreckend umfangreich: Kunststoffe, Folien und Planen aller Art, Plastikgefäße für Pflanzen, Autoreifen, Müllsäcke unbekannten Inhalts, Flüssigkeiten, Reste von Farben und Lacken, Plastik-, Polster- und Gartenmöbel, Teppiche, Holzpaletten, Gartenabfälle, Wurzelballen und andere Gegenstände. Derlei Müll ist nicht nur unschön anzusehen, er birgt erhebliche Gefahren für Tiere, Pflanzen und Menschen. Plastik und andere Kunststoffe zersetzen sich nur sehr langsam und setzen dabei schädliche Chemikalien frei, die ins Erdreich und ins Grundwasser gelangen, wenn sie nicht entfernt werden. Flüssigkeiten, wie Farben, Lacke oder Reinigungsmittel, sind besonders gefährlich, da sie das Wasser kontaminieren und die Trinkwasserversorgung gefährden können.
Selbst Gartenabfälle und Wurzelballen gehören nicht in die freie Natur. Gerade der illegal beseitigte Grünschnitt könnte beispielsweise Pflanzenteile oder den Samen des nicht heimischen japanischen Riesenknöterichs enthalten und so in die heimischen Wälder gelangen. Seit einiger Zeit breitet er sich in unserer Region immer weiter aus und verdrängt dabei heimische Arten. Wer ihn aus dem eigenen Garten entfernt, sollte ihn mindestens kompostieren oder am besten über die Restmülltonne der Müllverbrennung zuführen, um die unkontrollierte Ausbreitung zu unterbinden.
wesernetz bereitet in Bremerhaven Grundwasser zu Trinkwasser auf
wesernetz betreibt in Bremerhaven eigene Wasserwerke (Leherheide, Langen, Bexhövede), in denen aus der Tiefe gefördertes Grundwasser zu hochwertigem Trinkwasser für die Seestadt wird. Die fünf bei Spaziergängerinnen und Spaziergängern beliebten Wasserwerkswälder in Wulsdorf, Behövede, Langen und Leherheide sind ein wichtiger Teil der Wassergewinnung, denn sie schützen auf natürliche Weise die tief in der Erde liegenden sogenannten Grundwasserleiter. Um mögliche Gefahren für die Grundwasserleiter abzuwenden, muss wesernetz den illegal abgeladenen Müll beseitigen. Die Kosten dafür tragen alle Haushalte und Betriebe in Bremerhaven gemeinschaftlich über den Wasserpreis mit.
„Nur mit gelebter Achtsamkeit können wir Wälder, Wasserquellen und Umwelt reinhalten, nur durch gemeinsames Engagement und verantwortungsvolles Handeln die Gefahr durch illegale Müllablagerungen eindämmen und unsere Umwelt nachhaltig schützen. Es liegt in unserer Verantwortung, die Schönheit und Reinheit unserer Natur für zukünftige Generationen zu bewahren,“ sagt Ralf Focken von wesernetz.
Entsorgungsmöglichkeiten
„Das illegale Entsorgen von Abfällen in der Natur ist nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Umweltverschmutzung, die wir gemeinsam verhindern müssen. Es ist wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich ihrer Verantwortung bewusst sind und Abfälle ordnungsgemäß entsorgen“, sagt Wolfgang Juschkat von den Entsorgungsbetrieben Bremerhaven.
Die Nutzung der zugelassenen Containerplätze ist verpflichtend. Das schützt die Umwelt und damit das Grundwasser, aus dem wesernetz Trinkwasser gewinnt. Die Zugänge zu Entsorgungsmöglichkeiten gegen eine niedrige Gebühr oder spezielle Angebote für die umweltgerechte Entsorgung von Sondermüll sind vorhanden. „Es ist notwendig, die Ursachen für illegale Ablagerungen zu erkennen und zu bekämpfen“, sagt Stadträtin Andrea Toense.
Auch Prävention könnte in Zukunft eine größere Rolle spielen, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, mit Aufklärungskampagnen, verstärkten Kontrollen und Sanktionen gegen illegale Müllentsorgung.
Wer nimmt was an?
Alle Fragen zum Thema Abfall wie z. B. Sperrmüll, Strauchschnitt, Altmöbel oder Elektroschrott beantwortet die BEG logistics GmbH (BEG) telefonisch 0471 186-555. Antworten gibt es auch auf der Homepage www.beg-bhv.de.
Wer eine „Schmuddelecke“ entdeckt, kann sich an die Entsorgungsbetriebe Bremerhaven AöR (EBB) wenden und eine Meldung dazu machen, telefonisch 0471 9800-333 oder auch per E-Mail saubere.stadt@ebb-bremerhaven.de. Zum richtigen Umgang mit Abfällen und Wertstoffen gibt es auf der EBB-Homepage neben Informationen u.a. auch Flyer in verschiedenen Sprachen.
Angela Dittmer
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