Wärmewende in der Innenstadt: swb informiert über Fernwärme-Ausbau
Die Bremer Innenstadt soll in den kommenden Jahren an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Über die Ausbaupläne informierten der Energiedienstleister swb und ihre Netzgesellschaft wesernetz in der vergangenen Woche im Rahmen einer Informationsveranstaltung. Eigentümer sowie Hausverwaltungen von Gebäuden in der Innenstadt erhielten dabei Einblicke in technische Abläufe, Zeitpläne und Beteiligungsmöglichkeiten.
swb hatte bereits im Juni 2025 angekündigt, die Bremer Innenstadt zukünftig mit Fernwärme zu erschließen. Die Veranstaltung griff sowohl die Ausbaupläne von swb als auch zentrale Erkenntnisse aus der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Bremen auf.
Zentrale Rolle der Innenstadt für Bremens Klimaziele
In seiner Begrüßung betonte Dr. Karsten Schneiker, Vorstandssprecher der swb AG, die Bedeutung des Projekts für die Wärmewende im Land Bremen: „Die dichte Bebauung und der hohe Wärmebedarf machen das Zentrum Bremens zu einem idealen Gebiet für Fernwärme. Mit dem geplanten Ausbau schaffen wir die Grundlage für eine klimaschonende und verlässliche Wärmeversorgung im Herzen Bremens.“
Einblick in die kommunale Wärmeplanung
Annika Werner, Referatsleiterin Wärmewende bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, stellte erste Erkenntnisse aus der kommunalen Wärmeplanung vor. Der Bereich zwischen Weser und Wallanlagen gilt als besonders geeignet für den Einsatz von Fernwärme, stellt zugleich aber hohe Anforderungen an Planung und Umsetzung.
Konkrete Ausbaupläne und technische Umsetzung
Den Gästen wurde erläutert, wie swb die Bremer Innenstadt an das Fernwärmenetz anschließen will. Erste Leitungen wurden bereits im zweiten Quartal 2025 in der Dechanatstraße verlegt, sind allerdings noch nicht mit dem Fernwärmenetz verbunden. Die Maßnahme erfolgte im Vorfeld des städtisch koordinierten Umbaus zur sogenannten Klimastraße. Ab dem Jahr 2027 soll die weitere Erschließung der Innenstadt mit Fernwärme in mehreren Abschnitten erfolgen. Die Anbindung ist aus östlicher Richtung geplant, ausgehend vom Klinikum Bremen-Mitte. Der genaue Verlauf der Leitungen wird gerade ausgearbeitet.
Ergänzend wurden Informationen über die konkreten Schritte für den Anschluss an das Fernwärmenetz vorgestellt. Dabei ging es unter anderem um Kosten, zeitliche Abläufe und mögliche Übergangslösungen. Ziel ist es, Eigentümerinnen und Eigentümer frühzeitig eine verlässliche Planungsgrundlage zu bieten.
Dialog und Beteiligung im Fokus: Gemeinsam zum Erfolg
Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Gäste die Gelegenheit, Fragen zu stellen und individuelle Anliegen zu besprechen. Die Veranstaltung machte deutlich: Der Ausbau der Fernwärme in der Innenstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt. Entscheidend ist, dass Eigentümerinnen und Eigentümer die Chance frühzeitig nutzen, sich aktiv an der Wärmewende zu beteiligen.
Hintergrund: So ist der weitere Fernwärmeausbau geplant
Die Wärmewende ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und beschreibt den Wandel von fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl zu einer umweltfreundlicheren Wärmeversorgung. Der Wärmesektor ist für rund die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich und spielt damit eine entscheidende Rolle für das Erreichen der Klimaziele. Im Rahmen der Wärmewende spielt Fernwärme eine tragende Rolle.
Im Land Bremen soll der Anteil von Fernwärme am gesamten Wärmebedarf in den kommenden 15 Jahren von derzeit 15 auf 30 % verdoppelt werden. Der Ausbau der Fernwärmenetze orientiert sich dabei an dem Ziel, pro Meter neu verlegter Leitung möglichst viele Gebäude mit großem Wärmebedarf anzuschließen, welche bisher Erdgas oder Heizöl verbrennen, um einen möglichst hohen Beitrag zur Dekarbonisierung zu erbringen.
Durch die Inbetriebnahme der Fernwärme-Verbindungsleitung im Herbst 2024 wurden die Versorgungsgebiete Horn-Lehe/Universität und Bremen-Ost miteinander verbunden, was nun den Ausbau unter anderem in Richtung Innenstadt ermöglicht.
Kontakt:
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