Stromausfall – was tun?

Dank einer zuverlässigen Infrastruktur und der Überwachung der Stromnetze müssen Deutsche im Durchschnitt nur maximal 15 Minuten pro Jahr ohne Strom auskommen. Auch wenn Stromausfälle hierzulande äußerst selten sind, so kann es im Ausnahmefall natürlich trotzdem passieren, dass Sie unerwartet im Dunkeln sitzen. Erfahren Sie hier, welche Ursache ein Stromausfall haben kann, was Sie beim Stromausfall tun können und wie Sie für die nächste Stromstörung gerüstet sind.

Lesezeit 5-6 Minuten

Inhalt:

1. Stromausfall melden
2. Ursachen für einen Stromausfall
3. Das sollten Sie tun, wenn kein Strom mehr fließt
4. Das sollten Sie tun, wenn der Stromausfall länger dauert
5. Unterschied Brownout vs. Blackout
6. Unsere Stromausfall-Checkliste
7. FAQs: Was tun bei Stromsaufall?

Interne Faktoren

Wenn Sie keinen Strom mehr haben, sollten Sie herausfinden, woran das liegen könnte. Eine häufige Ursache für einen Stromausfall sind ausgelöste Sicherungen. Diese können durch defekte Elektrogeräte oder eine beschädigte Stromleitung „rausspringen“, zum Beispiel wenn durchfließender Strom eine bestimmte Stromstärke überschreitet.

Außerdem kann eine Überlastung der Stromleitung durch den Einsatz mehrerer Elektrogeräte der Auslöser für einen Stromausfall im Haus sein.

Externe Faktoren

Zu den äußeren Faktoren, die zu einem Stromausfall führen können, gehören zum Beispiel Bau- oder Kabelarbeiten. Manchmal lässt sich eine kurze Unterbrechung nicht umgehen, manchmal kommt es unbeabsichtigt zu Beschädigungen der Leitungen. Wenn Sie eine Baustelle in Ihrer Straße haben und Nachbarhäuser oder Straßenlaternen nicht mehr beleuchtet sind, wäre das ein Indiz.

Eine weitere Ursache für den Stromausfall kann aber auch ein Gewitter sein. Dass das Stromnetz Ihres Stromanbieters komplett ausfällt und es zum Blackout kommt, passiert nur in absoluten Ausnahmefällen.

1. Für Ersatzlicht sorgen

Wenn der Strom ausgefallen ist, sollten Sie als erstes eine brauchbare Ersatzlichtquelle finden. Die Handy-Taschenlampe ist meist die schnellste Lichtquelle, aber der Vorteil bei einer richtigen Taschenlampe ist, dass Sie so Ihren Handyakku nicht verbrauchen, wenn der Stromausfall länger andauern sollte.

Tipp: Bewahren Sie Ihre Notfall-Taschenlampe am besten an einem festen Platz auf, so dass Sie diese schnell finden, wenn es bei Dunkelheit zu einem Stromausfall kommt.

2. Ursache für Stromausfall finden

Können Sie externe Faktoren wie Bauarbeiten in Ihrer Nähe sowie ein vorüberziehendes Gewitter ausschließen, sollten Sie Ihren Sicherungskasten prüfen. Schauen Sie nach, ob eine Sicherung herausgesprungen ist. Ist das der Fall, können Sie diese ganz einfach wieder zurückstellen (meist nach oben drücken). Sollte danach noch immer kein Strom in der Wohnung oder im Haus fließen, sollten Sie den Stromausfall beim Netzbetreiber melden.

Lässt sich die Sicherung nicht wieder einsetzen, liegt in der Regel ein haushaltsspezifischer Grund vor, zum Beispiel ein defektes Gerät. Um das auszuschließen bzw. zu bestätigen, sollten Sie erst einmal alle Geräte ausschalten, bevor Sie den Schalter der Sicherung wieder umlegen. Sollte der Strom dann wieder fließen, sollten Sie die Geräte Stück für Stück wieder einschalten, um "den Übeltäter" ausfindig zu machen.

Achtung: Alles, was über das Zurückstellen einer Sicherung im Sicherungskasten hinausgeht, sollten Sie aus Selbstschutz unbedingt Fachleuten überlassen.

3. Stromausfall melden und Hilfe holen

Schauen Sie aus dem Fenster, um zu festzustellen, ob auch andere Häuser der Straße vom Stromausfall betroffen sind. Falls ja, sollten Sie Ihren lokalen Energieversorger kontaktieren. Die Kontaktinformationen finden Sie entweder auf der entsprechenden Website oder in Ihren Vertragsunterlagen. Liegt ein Stromausfall im ganzen Haus vor (und nicht in anderen Häusern), sollten Sie Ihre Hausverwaltung oder eine Fachperson für Elektroinstallation kontaktieren.

Hinweis: Melden Sie Stromausfälle nur bei der Polizei oder Feuerwehr, wenn ein medizinischer Notfall oder zum Beispiel ein Brand vorliegt!

4. Sicherheitsvorkehrungen

Fließt kein Strom mehr und Sie haben die Situation unter Kontrolle, eliminieren Sie alle potenziellen Gefahrenquellen. Trennen Sie dafür große und gefährliche Geräte wie Bügeleisen, Herdplatten oder strombetriebene Werkzeugmaschinen vom Strom.

Zudem sollten Sie nicht benötigte Geräte vom Strom trennen, damit das Stromnetz nicht direkt wieder überlastet wird, sobald die Stromstörung behoben ist. Lassen Sie bei Bedarf eine kleine Lampe eingeschaltet, um zu erkennen, wann der Stromausfall vorbei ist.

1. Akku sparen

Bei einem längeren Stromausfall sollten Sie sich auf die nächsten Stunden oder womöglich Tage einstellen. Wie oben kurz erwähnt, kann es wichtig werden, dass Sie sparsam mit den Akkus batteriebetriebener Geräte umgehen – vor allem von Ihrem Smartphone.

Nutzen Sie statt der Taschenlampenfunktion des Smartphones lieber andere Lichtquellen wie Kerzen. Laufen Sie mit klassischen Wachskerzen zu Ihrer eigenen Sicherheit jedoch nicht mehr als nötig bei einem Stromausfall im Haus oder Ihrer Wohnung umher.

Den Akku Ihres Handys können Sie derweil sinnvoller nutzen, indem Sie mit dem Handy zum Beispiel Radio hören und sich über Nachrichten zur aktuellen Stromstörung informieren, sollten Sie kein analoges Radio besitzen.

2. Kühlschrank checken

Überprüfen Sie bei einem Stromausfall Ihren Kühlschrank auf leicht verderbliche Lebensmittel. In der Regel halten Kühlschränke bei Stromausfall alle Speisen noch für etwa fünf Stunden kühl. Insbesondere Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse können die Kälte lange bewahren.

Unabhängig vom Gerätetyp sollten Sie jedoch unnötiges Öffnen des Kühlschranks bei Stromausfall vermeiden, damit keine kalte Luft entweichen kann. Sollten Speisen aus dem Gefrierfach stark angetaut sein, sollten diese zudem spätestens am nächsten Tag warm zubereitet werden – frieren Sie diese nicht wieder ein!

3. Heizung prüfen

Versuchen Sie auf keinen Fall bei einem Stromausfall die Heizung umzustellen, denn ohne Strom wird sich hier nichts tun. Und wenn der Strom wieder fließt, haben Sie dann ggf. mit einer verstellten Heizung zu kämpfen. Sollten Sie frieren, suchen Sie sich stattdessen warme Kleidung und Decken. Sollte Ihre Heizung nach der Stromstörung nicht von allein wieder anspringen, kontaktieren Sie eine Fachperson für Heizungsinstallation.

Neben einem einfachen Stromausfall kann es auch zu einem flächendeckenden Stromausfall kommen, einem Blackout. Stromausfälle treten generell bereits nur sehr selten auf, ein Blackout tritt sogar extrem selten auf. Doch wussten Sie, dass es auch eine Abschwächung der Stromversorgung (Brownout) gibt?

Was ist ein Brownout?

Ein Brownout ist ein kontrollierter Stromausfall und bezeichnet eine Stromversorgung, die zwar da ist, aber nur sehr schwach vorliegt. Meist wird dieser vorher angekündigt und gezielt für bestimmte Gebiete durchgeführt, um einen großflächigen Blackout zu verhindern. Er kann jedoch auch das Ergebnis von einem instabilen Netz sein, weshalb beispielsweise der Ausbau intelligenter Stromnetze (Smart Grids) wichtig ist.

Ist es ein Brownout oder Blackout?

Bei einem großen, flächendeckenden Stromausfall, einem Blackout, fließt kein Strom mehr und ein Großteil des Netzes ist zusammengebrochen.

Bei einem Brownout fließt zwar noch Strom durch die Leitungen, aber nur sehr wenig. Lampen und Lichter fangen dann beispielsweise an zu flackern. Falls bei Ihnen also noch schwacher Strom fließt, handelt es sich um einen Brownout und nicht um einen Blackout.