Wir sehen es als unsere Verantwortung, alle technischen Möglichkeiten und Entwicklungen auf die Machbarkeit in Bremen zu prüfen, wenn uns diese bei der Erreichung unseres Ziels „Klimaneutral bis 2035“ helfen können. In unseren Augen kann die Carbon Capture Use und Storage Technologie eine sinnvolle Ergänzung sein, um unsere Erzeugungs- und Entsorgungsstruktur in Bremen weiter in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Zudem können wir durch den Einsatz dieser Technologie CO2-neutrale Wärme für das Bremer Fernwärmenetz liefern.
Carbon Capture Usage and Storage (CCUS) ist eine Technologie, die Kohlenstoffdioxid (CO2) z.B. aus schwer zu dekarbonisierenden Industrieprozessen abscheidet, um es dann entweder zu nutzen oder sicher in unterirdischen geologischen Formationen zu speichern. Dadurch lässt sich der Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre reduzieren. Die Nutzung von CO2 kann auf verschiedene Arten erfolgen, wie z.B. als Trocken-Eis, für die Düngerproduktion oder zusammen mit „grünem“ Wasserstoff als Energieträger und -speicher.
In Bremen betreiben wir auf dem Gelände des Kraftwerks Hafen ein Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) zur thermischen Verwertung von aufbereiteten Abfällen. Dort sehen wir Potential für den effizienten Einsatz der Carbon Capture Technologie.
Eine entsprechende Projektidee namens BreCCUS (Bremen Carbon Capture Use & Storage) haben wir bereits entwickelt, technisch geprüft und Fördermittel der europäischen Union für die Realisierung beantragt. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht die Errichtung einer Carbon Capture Anlage am MKK im Jahr 2028. Mit Hilfe dieser Anlage soll das CO2 aus dem MKK abgeschieden, weiter genutzt und gespeichert werden.
Das abgeschiedene CO2 wollen wir über eine Pipeline nach Wilhelmshaven transportieren. Der biogene Anteil (ca. 55%) soll dann in Ländern, in denen Strom aus Wind und Sonne im Überfluss gewonnen werden kann, mit grünem Wasserstoff methanisiert werden. Dabei entsteht ein mit Bio-Methan vergleichbares synthetisches Gas, dieses soll in flüssiger Form wieder zurücktransportiert und hier in das Gasnetz eingespeist werden. Für den Transport wird bereits bestehende Erdgas- und LNG-Infrastruktur genutzt. swb beabsichtig dieses „Klima-neutrale“ Gas anschließend bei Bedarf in Bremen für die Strom und Wärme-Produktion zu nutzen. Der fossile Anteil (45%) des CO2 soll dauerhaft gespeichert werden und gelangt so nicht in die Atmosphäre.
Weitere Informationen über das CO2-Transportnetz und zur Methanisierung (externe Links):