Naotilus. Wer seid ihr?
Während des Forschungsprojekts Nemo: Wärmenetzte im energetischen Monitoring vom AGFW sind wir zur zu dem Thema Fernwärme gekommen. Ziel war es, Optimierungspotentiale aus den Wärmenetz-Daten zu entnehmen. Dabei haben wir festgestellt, dass die komplexen Daten über sehr viel Potential verfügen, es jedoch keine Software gibt, um mit diesen zu arbeiten. Dementsprechend haben wir es uns zur Aufgabe gemacht eine Oberfläche zu programmieren, die gut von Technikern bedient werden kann. Auch ohne Programmierkenntnisse. Mit Hilfe dieser Oberfläche soll jeder in der Lage sein, die Assets der Daten zu verwalten und eigene Benchmarks und KPIs zusammen zu stellen. Das Thema Fernwärme ist recht neu: Zunächst mussten wir Daten einsammeln, validieren und auch Ersatzwerte bilden, wenn keine vorhanden waren. Das Projekt hat sich durch Kundenkontakt weiterentwickelt und wir haben uns zu einem Anbieter entwickelt, der auch Ersterfahrungen abbilden kann.
Ihr arbeitet aber nicht nur an einem System für die Techniker, sondern wollt auch maßgeschneiderte Energiespartipps anbieten. Könnt ihr dazu mehr erzählen?
Energiespartipps sind oft nicht individuell genug, da Haushalte stark in ihrer Personenzahl variieren. Wir streben an, personalisierte Energiespartipps in Echtzeit zu liefern. Die bisherige Praxis, Zählerwerte einmal jährlich auszulesen (bald zwölf Mal im Monat), reicht dafür nicht aus. Unser System soll den kontinuierlichen Abgleich und die Aktualisierung der Verbrauchswerte ermöglichen. Dies eröffnet einen neuen Weg, um Kunden besser einzubeziehen, insbesondere da die Nachvollziehbarkeit in Bezug auf den Energieverbrauch immer wichtiger wird. Für die Energiespartipps bedarf es jedoch noch an Forschung, da sämtliche Schritte automatisiert werden müssen. Voraussichtlich werden wir Anfang nächsten Jahres wissen, ob KI überhaupt geeignet ist, um den Kunden zuverlässige und brauchbare Tipps zu geben. Nutzer und Gebäudeeigentümer können dazu beitragen, individuelle und passende Empfehlungen zu bekommen. So verbessern Angaben zur Haushaltsgröße und zum energetischen Sanierungszustand die Ergebnisse wesentlich.
Was versprecht ihr euch, bis auf weitere Erkenntnisse zum Thema maßgeschneiderte Energiespartipps, noch von der Zukunft?
Wenn sich die bisherige Entwicklung fortsetzt, wären wir sehr zufrieden. Wir sind geduldig und wissen, dass bei Infrastrukturthemen grundsätzlich in längeren Zeiträumen gedacht wird. Was die Zukunft angeht, sind die Möglichkeiten grenzenlos. Wir freuen uns in naher Zukunft auch dem Bundeskanzler, welcher ebenfalls Fernwärmekunde sein sollte einen Einblick in unsere Arbeit geben zu können.
Ist das Thema Geduld auch die größte Herausforderung gewesen?
Die Geduld hat sich definitiv als eine der schwersten Lektionen erwiesen. Das gesamte Thema "Zeit" stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Schließlich sprechen wir hier nicht von Wochen, sondern von Jahren. Wir können es uns nicht leisten, drei Jahre zu warten und dabei finanzielle Ressourcen zu verschwenden. Der zeitliche Aspekt stellt auch die Aufmerksamkeit der Unternehmen auf die Probe. Darüber hinaus ist eine entscheidende Herausforderung, ausreichend Kundengespräche zu konkreten Ergebnissen führen.
Warum passt swb so gut zu euch?
swb verwöhnt einen, indem sie ein "Full-Service Onboarding" bieten, ohne dass man ins kalte Wasser springen muss. Wärmenetze können nur effizient geplant und betrieben werden, wenn beide Seiten also Wärmenetz und Gebäudesektor zusammenarbeiten. Die Startup Förderung von swb fungiert als Vermittler und ermöglicht direkte Gespräche nicht nur mit den Verantwortlichen bei swb sondern auch bei der GEWOBA. Als Innovatoren stehen wir oft vor den "Bollwerken" großer Unternehmen mit Hunderten von Mitarbeitern, und es ist quasi unmöglich, den richtigen Ansprechpartner zu finden.
- Christian Rühmann und Marc Hager von Naotilus
christian.ruehmann@Naotilus.de; marc.hager@Naotilus.de
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