Was ist eine Umweltplakette?
Die Umweltplakette ist ein runder Aufkleber, der auf der Windschutzscheibe eines jeden Fahrzeugs des öffentlichen Straßenverkehrs angebracht werden muss. Die farbigen Aufkleber zeigen die Emissionsklasse (Schadstoffgruppe) des Fahrzeugs an und werden auch „Feinstaubplaketten“ genannt. Sie wurden 2007 eingeführt und sind – bis auf einige Ausnahmen – seit 2008 für alle Fahrzeuge Pflicht.
Was ist eine Umweltzone?
Eine Umweltzone ist ein abgegrenztes Stadtgebiet, das nur von Autos befahren werden darf, die gewisse Abgasstandards erfüllen. Das heißt: Je nach Emissionen des Fahrzeugs darf es die gekennzeichneten Umweltzonen befahren oder eben nicht befahren. Das Ziel hinter der Einrichtung von Umweltzonen ist es, die Feinstaubbelastung in diesen Gebieten zu reduzieren und die Qualität der Luft zu verbessern.Die verschiedenen Schadstoffgruppen
Die Schadstoffgruppe hängt mit der Emissionsschlüsselnummer eines Fahrzeugs zusammen, die sich in den Fahrzeugpapieren wiederfindet. Folgende Schadstoffgruppen werden durch die entsprechenden Umweltplaketten ausgewiesen:
Schadstoffgruppe 1: Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 1 erhalten keine Plakette. Für sie ist die Einfahrt jeglicher Umweltzonen nicht erlaubt.
Schadstoffgruppe 2: Die rote Plakette bedeutet, dass ein Fahrzeug verhältnismäßig viel Feinstaub ausstößt. Die Einfahrt in Umweltzonen ist nur sehr eingeschränkt möglich.
Schadstoffgruppe 3: Die gelbe Plakette bedeutet, dass das Fahrzeug einen moderaten Feinstaubausstoß aufweist. Die Einfahrt in die Umweltzonen ist in den meisten Fällen uneingeschränkt möglich.
Schadstoffgruppe 4: Die grüne Plakette bedeutet, dass ein Fahrzeug relativ wenig Feinstaub ausstößt. Die Einfahrt in Umweltzonen ist uneingeschränkt möglich.
Übrigens: In Bremen dürfen seit Juli 2011 ausschließlich Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 4 in die Umweltzonen einfahren.
Ausnahmen der Plakettenpflicht
Einige Fahrzeuge sind von der Plakettenpflicht ausgenommen und dürfen auch ohne Umweltplakette Umweltzonen befahren, dazu gehören die Folgenden:
- Einsatzfahrzeuge von der Polizei oder Feuerwehr, Krankenwagen sowie Fahrzeuge für den Transport von behinderten Menschen
- Arbeitsmaschinen sowie land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge
- Leichtkraftfahrzeuge
- Motorräder
- Oldtimer mit H-Kennzeichen
Übrigens: Das „H“ am Ende eines Kennzeichens steht bei Autos für „historisch“ und wird nur vergeben, wenn ein Auto über 30 Jahre alt und größtenteils im Originalzustand ist. Kennzeichen mit einem vorangestellten „H“ beim Ortskürzel weisen hingegen auf eine Hansestadt wie zum Beispiel Bremen hin.
Umweltplakette entfernen & anbringen
Umweltplakette entfernen
Wenn Sie bei einem Kennzeichen- oder Fahrzeughalterwechsel eine alte Umweltplakette entfernen möchten, um eine neue anzubringen, gehen Sie am besten wie folgt vor:
1. Schritt: Hilfsmittel bereitlegen
Holen Sie sich zum Entfernen einer Plakette einen Glasschaber, etwas Glasreiniger und Küchenpapier. Ein Föhn kann ebenfalls helfen.
2. Schritt: Plakette vorbehandeln
Vor dem Abziehen einer Plakette sollten Sie diese etwas vorbehandeln. Sie können die Plakette beispielsweise per Föhn oder Klimaanlage erwärmen, denn durch die Wärme löst sich der Klebstoff unter der Plakette leichter. Alternativ können Sie eine Umweltplakette auch mit etwas Glasreiniger besprühen und einweichen lassen. Legen Sie dafür das Küchenpapier unter.
3. Schritt: Plakette ablösen
Setzen Sie nun mit dem Glasschaber an und versuchen Sie vorsichtig etwas von der Plakette zu lösen. Sobald Sie die Plakette etwas gelöst haben, können Sie zusätzlich mit den Fingern vorsichtig ziehen. Versuchen Sie die Plakette möglichst in einem Stück abzuziehen und achten Sie darauf, die Scheibe nicht zu beschädigen.
4. Schritt: Reste entfernen
Weichen Sie Reste der Umweltplakette mit dem Glasreiniger ein und schaben Sie diese dann ebenfalls ab. Entsorgen Sie die alte Plakette im Müll und wischen Sie die Scheibe anschließend wieder trocken.
Übrigens: Ein Ablaufdatum für Umweltplaketten gibt es nicht.
Umweltplakette anbringen
Da Umweltplaketten nur einmal genutzt werden können und nicht richtig ablesbare Plaketten zu Bußgeldern führen können, sollten Sie diese gleich beim ersten Mal richtig aufkleben. So können Sie vorgehen:
1. Schritt: Plakette überprüfen
Bevor Sie Ihre Plakette anbringen, stellen Sie sicher, dass diese die richtige Schadstoffgruppe ausweist und das Kennzeichen stimmt – besonders bei einem Kennzeichenwechsel.
2. Schritt: Windschutzscheibe reinigen
Bevor Sie nun die Plakette aufkleben, sollten Sie die Windschutzscheibe von Staub und Dreck befreien. Reinigen Sie dafür die Scheibe mit einem sauberen Lappen und etwas Glasreiniger. Warten Sie anschließend, bis die Scheibe wieder vollständig trocken ist.
3. Schritt: Position zum Ankleben wählen
Sie sind dazu verpflichtet, Ihre Umweltplakette auf der Innenseite der Windschutzscheibe zu platzieren. Auch wenn die genaue Position gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, wird empfohlen, die Umweltplakette innen an der unteren rechten Ecke der Frontscheibe anzubringen. Denn auf der Beifahrerseite wird die Sicht bei der Fahrt am wenigsten beeinträchtigt.
4. Schritt: Plakette anbringen
Ziehen Sie die Schutzfolie vorsichtig ab und versuchen Sie, die Klebefläche nicht zu berühren. Kleben Sie nun die Plakette möglichst gerade auf die Innenseite der Windschutzscheibe. Vermeiden Sie Falten und Blasen und drücken Sie die Plakette gut fest.
FAQ
Häufige Fragen und Antworten
Woher bekomme ich eine Umweltplakette?@Model.QuestionTag>
Eine Umweltplakette bekommen Sie nur bei einer offiziellen Zulassungsbehörde. Dazu zählen zum Beispiel der TÜV, GTÜ, KÜS und Dekra. Auch KFZ-Betriebe, die die gesetzlich vorgeschriebene Abgasuntersuchung (AU) durchführen, dürfen eine offizielle Umweltplakette ausstellen. Darüber hinaus können Sie die Plakette beim ADAC, bei der örtlichen Behörde, online oder sogar bei einigen Tankstellen beantragen.
Was kostet eine Umweltplakette?@Model.QuestionTag>
Eine Umweltplakette kostet etwa fünf bis 20 Euro. In der Regel ist es günstiger, Umweltplaketten vor Ort abzuholen, als sie online zu bestellen.
Welche Umweltplakette hat mein Auto?@Model.QuestionTag>
Sie finden die Umweltplakette auf der Innenseite der Windschutzscheibe Ihres Fahrzeugs. Dort sollte ein Aufkleber mit Ihrem Kennzeichen sowie einer Farbe (Grün, Gelb oder Rot) sein. Mit einer grünen Umweltplakette dürfen Sie jede Umweltzone befahren. Mit einer gelben und roten Umweltplakette dürfen Sie nur dafür ausgewiesene Umweltzonen befahren.
Braucht mein E-Auto eine Umweltplakette?@Model.QuestionTag>
Ja. Zwar produzieren E-Autos während der Fahrt keine Abgase, aber dennoch benötigen sie eine grüne Umweltplakette, um offiziell in Umweltzonen fahren zu dürfen. Das gilt für alle Bundesländer außer Bayern, wo eine fehlende Umweltplakette am Elektroauto nicht mehr geahndet wird.
Werden für ausländische Autos auch Plaketten benötigt?@Model.QuestionTag>
Ja, auch im Ausland zugelassene Fahrzeuge brauchen eine entsprechende Umweltplakette, um in deutschen Umweltzonen fahren zu dürfen. Andernfalls droht ein Bußgeld.
Brauche ich im Ausland auch eine entsprechende Plakette?@Model.QuestionTag>
Ja, auch deutsche Fahrzeuge brauchen entsprechende Plaketten, um in den ausländischen Umweltzonen fahren zu dürfen. Hier drei der wichtigsten Länder in Bezug auf die Umweltplakette:
- Frankreich: In fast allen Großstädten Frankreichs gibt es die sogenannten „Zones à Faibles Émissions“, für die es die französische Umweltplakette „Crit’Air“ braucht.
- Österreich: Neben der normalen Vignette, die als Maut für die Nutzung von Autobahnen gilt, sind „Umwelt-Pickerl“ für die Befahrung von Umweltzonen nötig.
- Italien: In Italien gibt es die sogenannten „Zona a Traffico Limitato“, deren Befahrung nur mit Genehmigung oder zu bestimmten Zeiten erlaubt ist.
Was muss ich tun, wenn sich mein Kennzeichen ändert?@Model.QuestionTag>
Die Umweltplaketten sind kennzeichengebunden. Das bedeutet, dass Sie eine neue Plakette brauchen, wenn sich das Kennzeichen von Ihrem Fahrzeug ändert.