Durch die Digitalisierung kommt es zu einer intensiveren Nutzung des Internets und einem größeren Transport von Datenmengen. Daher wird eine stabilere und schnellere Internetverbindung benötigt. Bislang wurden digitale Informationen elektrisch über Kupferkabel übertragen, die aber durch das hohe Datenvolumen in absehbarer Zeit nicht mehr mithalten können. Glasfaser Internet ist hingegen die rasante Internettechnologie der Zukunft. Deswegen gibt es immer mehr Gebiete, die mit Glasfaser erschlossen und weiter ausgebaut werden. Doch wie funktioniert Glasfaser Internet? Und was ist Glasfaser Internet eigentlich genau?
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Schon oft gehört, doch nie hinterfragt: Was ist Glasfaser Internet eigentlich? Und wie funktioniert Glasfaser Internet? Fangen wir am besten von vorne an. Glasfasern sind Lichtwellenleiter (LWL), die in der Telekommunikation verwendet werden und Daten beinahe in Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/s) transferieren. Auf diese Weise sind sie dazu in der Lage, Daten in rasantem Tempo von A nach B zu bewegen, ohne dass es zu Qualitätseinbußen kommt. Aus diesem Grund wird eben diese Glasfasertechnologie für Highspeed-Internet genutzt. Der Begriff, der Ihnen in diesem Kontext am häufigsten begegnet, ist FTTH (Fiber to the home).
Er beschreibt eine bestimmte Form des Glasfaser-Ausbaus, bei welcher der Anschluss bis direkt ins Haus oder die Wohnung gelegt wird. Genau genommen ist „Glasfaser Internet“ demnach nicht ganz korrekt. Denn das Internet, wenn man so will, bleibt dasselbe. Es ändern sich lediglich die Übertragungsart und damit auch -geschwindigkeit der Datenübertragung. Die Bezeichnung hat sich jedoch umgangssprachlich etabliert.
Jetzt, wo die Frage Was ist Glasfaser Internet? geklärt ist, stellt sich direkt die Nächste. Wie funktioniert Glasfaser Internet? Eine Glasfaser ist ein hauchdünner Faden, der einem menschlichen Haar ähnelt und aus Glas besteht. Glasfasern bestehen aus drei Komponenten. Der innere Kern transportiert die Informationen als Lichtimpulse. Somit wird das Datenvolumen optisch übertragen, weswegen eine größere Datenmenge (Bit/s) transportiert werden kann. Der Mantel um den Glaskern verhindert den Austritt des Lichts und der Außenmantel aus Kunststoff schützt wiederum die sensiblen Glasfaserleitungen. In einem Glasfaserkabel sind viele einzelne Glasfasern miteinander vernetzt.
Das Glasfaser Internet wird genutzt, um blitzschnell große Datenmengen zu transportieren. Die optische Übertragung wird von den Glasfasern als Lichtimpuls zwischen zwei Endpunkten weitergeleitet. Die Lichtimpulse entstehen durch ein schnelles Aktivieren und Deaktivieren eines Lasers. Um Daten über große Entfernungen zu transportieren, zum Beispiel mittels eines Tiefseekabels in den Meeren, werden optische Verstärker verwendet. Die Glasfaserkabel werden zu einem Glasfasernetz verlegt, das die gleichzeitige Anwendung von datenintensiven Diensten im Internet ermöglicht.
Da wir uns nun ausgiebig mit der Frage Wie funktioniert Glasfaser? beschäftigt haben, vergleichen wir Glasfaser Internet mit den anderen Breitbandtechnologien.
FTTH (Fiber to the home) können Sie sich wie eine Datenautobahn vorstellen. Die Leitungen bestehen von der Vermittlungsstelle bis ins Haus ausschließlich aus Glasfasern. Die Downloadgeschwindigkeit kann zwischen 75-1000 Mbit/s betragen, Uploads hingegen 25-100 Mbit/s. Beim Surfen können bis zu 1.000 Mbit/s erreicht werden, obwohl technisch gesehen noch Luft nach oben ist. Die Geschwindigkeit unterliegt außerdem keinen Schwankungen.
Demgegenüber ist VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) die Schnellstraße unter den Breitbandtechnologien. VDSL basiert aus einer Kombination von Glasfaser- und Kupferleitung. Das Netz besteht vom Hauptverteiler bis hin zum Kabelverzweiger aus Glasfaserkabel. Erst ab dort bis zum Hausanschluss werden die alten Kupferleitungen des Festnetzes genutzt. Die Downloads betragen abhängig vom Produkt 25-100 Mbit/s und Uploads 5-40 Mbit/s.
(A)DSL ((Asymmetric) Digital Subscriber Line) ist mit einer Straße innerhalb geschlossener Ortschaften zu vergleichen. Es ist die Übertragungstechnik für reine Kupferleitungen. Daher belaufen sich Downloads meist auf 50 Mbit/s, Uploads auf 10 Mbit/s und surfen geht mit einer Geschwindigkeit bis zu 16 Mbit/s.
Glasfaser Internet hat eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit als (A)DSL und VDSL. Zudem kann sie technisch gesehen noch weitaus größer sein, aber in dem Ausmaß noch nicht benötigt wird. Bei DSL und VDSL nimmt durch die Dämpfungen auf dem Kupferkabel mit zunehmender Entfernung die Datenübertragungsrate ab. Beide Technologien sind damit bis zum Maximum ausgereizt. Ein weiterer Vorteil beim Glasfaser Internet ist die nahezu verlustfreie Datenübertragung, sodass auf dem Weg die Geschwindigkeit nicht verloren geht. Im Unterschied dazu beeinflusst bei VDSL die Entfernung des Anschlusses vom Verteilerkasten die Qualität und Geschwindigkeit des Internets, sodass es ab zwei Kilometern nur noch DSL-Niveau hat. Während FTTH eine qualitativ hochwertige, parallele Nutzung von mehreren Internetdiensten ermöglicht, stößt DSL schnell an seine Grenzen.
Den Blick in die Zukunft gerichtet, ist es nur eine Frage der Zeit, wann wir die volle Bandbreite der Glasfasertechnologie ausnutzen werden. Momentan scheint es in etwas weiterer Ferne, da die meisten Datentransporte mit nur 200 Mbit/s auskommen. Jedoch wächst jährlich der weltweite Datenverkehr um etwa 30 Prozent. Insbesondere aufgrund der intensiven Nutzung durch Homeoffice, Videotelefonie, Cloud-Dienste, Online-Gaming und TV-Streaming wächst der Bedarf an einer schnelleren, störungs- und verlustfreien Datenübertragungsrate weiter an.
Dies ist der Grund, weshalb viele Privatpersonen, aber auch Unternehmen auf einen hochmodernen Glasfaseranschluss setzen und setzen werden. Wieso kann man da so sicher sein? Dies ist einfach zu beantworten, denn die Glasfasertechnologie ist aktuell alternativlos in Sachen Leistungsfähigkeit. Dementsprechend wird die steigende Nachfrage nach schnellem Internet automatisch dazu führen, dass sich Glasfaser Internet durchsetzt.
Hoffentlich konnten wir Ihnen bis hierher einen guten Überblick geben, wie Glasfaser Internet funktioniert. Abschließend lässt sich zu den Vorteilen von Glasfaser Internet Folgendes zusammenfassen:
Ein Glasfaseranschluss bringt stabile, konstante Bandbreiten, während es bei 5G zu Geschwindigkeitsschwankungen kommen kann, da sich hier mehrere Nutzer eine Funkzelle teilen und das Auswirkungen auf die verfügbare Geschwindigkeit hat. Stabile Bandbreiten für Streaming und Co. können durch 5G nicht abgedeckt werden.
Auf Kupferleitungen, der Übertragungsstandard für DSL, verlieren übertragene Daten mit jedem Meter an Geschwindigkeit. Glasfaserleitungen hingegen sorgen bis zum Ziel für die verlustfreie Übertragung von sehr großen Datenmengen. Auch ist die Signalübertragung in Kupferkabeln anfälliger für elektronische Einflüsse oder Magnetfelder.
Bei einem Internetzugang über das Kabel-TV-Netz müssen Sie sich den Zugang mit anderen teilen. Das führt zu Zeiten, in denen viele Menschen in dem Netz unterwegs sind, zu spürbaren Einschränkungen der Leistungen. Mit einem direkten Glasfaseranschluss kommt jederzeit die volle Leistung bei Ihnen an.
Wenn Sie noch weitere Fragen rund um Glasfaserprodukte, Glasfaserausbau und Glasfaserwechsel haben oder sich persönlich von unseren Experten beraten lassen wollen, stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die `Charta der Vielfalt unterzeichnet.