Eine eSIM ist eine im Mobiltelefon eingebettete SIM-Karte (embedded SIM). Im Gegensatz zur herkömmlichen SIM-Karte ist die eSIM also bereits im Gerät verbaut und muss nicht über ein SIM-Kartenfach eingesetzt werden.
eSIMs sind vor allem in modernen Smartphones und Smartwatches verbaut, kommen aber auch in Tablets, IoT-Geräten, GEO-Trackern fürs Geocaching und sogar Autos zum Einsatz.
Auch wenn sich von der Funktionsweise her nicht viel für die Nutzerinnen und Nutzer* ändert, so gibt es doch einige Unterschiede zwischen der SIM und eSIM-Karte.
SIM-Karte
1. Keine Roaming-Gebühren
Bei Unternehmen, die eSIM anbieten, wird als Hauptvorteil der eingebauten SIM-Karte der Wegfall von Roaming-Gebühren angeführt. Faktisch ist dies auch richtig, jedoch sollten Sie beachten, dass es ebenfalls Kosten verursacht, Datenpakete fürs Ausland zu kaufen. Immerhin sind diese deutlich günstiger als die Roaming-Gebühren.
2. Mehrere Profile auf einem Gerät
Ein leidiges Thema bei SIM-Karten ist das Managen von mehreren Profilen auf einem Gerät. Mit einer eSIM lassen sich problemlos mehrere Profile und Tarife für unterschiedliche Bereiche „privat“ anlegen. Ebenso muss bei einem Anbieterwechsel nicht mehr die SIM-Karte getauscht werden.
3. Wegfall des SIM-Kartenfachs
Durch die eSIM brauchen moderne Smartphones kein SIM-Kartenfach mehr. Dies spart Platz, der dann für einen größeren Akku oder andere Hardware Upgrades genutzt werden kann. Zusätzlich müssen SIM-Karten nicht mehr in das passende Format – Normal, Mini, Mikro, Nano – gebrochen und in das kleine Fach "gefummelt" werden.
Übrigens: Durch den Wegfall des SIM-Kartenfachs ist das Handy außerdem besser vor äußeren Einflüssen wie Staub oder Wasser geschützt. Erfahren Sie in unserem Beitrag, was Sie tun können, wenn Ihr Handy ins Wasser gefallen ist.
4. Kein Zuschicken der SIM-Karte mehr
Wenn das SIM-Kartenfach in Zukunft wegfallen sollte, so müssten Sie auch nicht mehr auf das Zusenden der SIM-Karte warten. Bei der eSIM-Karte müssen Sie nur Ihr Profil aktivieren und können direkt loslegen.
5. Bequemer für Auslandsreisen
Ein großer Vorteil von eSIM-kompatiblen Geräten ist die Möglichkeit, unterwegs bequem einen lokalen Datentarif zu buchen. Weil das Zubuchen eines Auslandstarifs so einfach ist, müssen Sie sich keine mehr Gedanken über eine weitere SIM-Karte oder Roaming machen.
6. eSIM verbraucht weniger Ressourcen
Da die eSIM kleiner ist und direkt im Endgerät verbaut ist, benötigt sie weniger Ressourcen. Anders als physische SIM-Karten braucht die eSIM keine Plastikhalterung, kein Fach und bei einem Telefonnummerwechsel muss auch keine neue Karte bestellt werden.
1. Alte Geräte unterstützen keine eSIMs
Die eSIM-Karten werden vor allem in neuen Geräten verbaut. Ergo sind alte Handys nicht mit der eSIM kompatibel. Wenn Sie die eSIM-Technologie ausprobieren möchten, benötigen Sie ein modernes eSIM-kompatibles Gerät.
2. Noch recht unbekannt
Die eSIM-Technologie wurde bereits 2015 vorgestellt und kam ab 2018 in den ersten Smartphones zum Einsatz. Doch obwohl die eSIM seit Jahren verfügbar ist, machen bislang eher weniger Nutzende von ihr Gebrauch. Der Grund: Potenzial und Vorteile sind vielen Handnutzern schlicht nicht bekannt.
3. Gerätewechsel braucht mehr Schritte
Während mit einer physischen SIM-Karte ein Gerätewechsel ganz einfach vonstatten geht, erfordert der Gerätewechsel mit einer eSIM-Karte mehrere Schritte. Statt die SIM-Karte einfach aus dem alten Gerät zu entnehmen und in das neue einzulegen, muss das eSIM-Profil im alten Gerät deaktiviert oder gelöscht und anschließend im neuen Gerät via Kundenportal oder QR-Code neu aktiviert werden.
Die eingebettete SIM funktioniert genauso wie eine gewöhnliche SIM-Karte. Sobald die eSIM mit entsprechendem eSIM-Datenpaket aktiviert wurde, werden Verbrauchende mit dem Mobilfunknetz verbunden und können mit ihrem Handy telefonieren, im Internet surfen, Nachrichten verschicken etc.
Für das Aktivieren Ihrer eSIM auf Ihrem Endgerät sind nur wenige Schritte notwendig. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre eSIM auf Ihrem iPhone bzw. Android-Handy einrichten können:
Um Ihre eSIM zu deaktivieren, gehen Sie wieder über Ihre Einstellungen zu dem Bereich, wo Sie die eSIM auch aktiviert haben. Tippen Sie dann auf die eSIM, die Sie deaktivieren möchten. Tippen Sie auf „eSIM deaktivieren“ und bestätigen Sie den Vorgang.
Hinweis: Nach der Aktivierung bzw. Deaktivierung der eSIM empfiehlt sich ein Neustart des Geräts.
Häufige Fragen und Antworten
Der Begriff eSIM bedeutet „embedded subscriber identity module“, was sich als eingebettetes Teilnehmer-Identitäts-Modul übersetzen lässt.
Übrigens: Neben der eSIM gibt es auch noch die iSIM, was eine integrierte SIM-Karte ist, die Teil des Chips ist. Anders als die integrierte SIM-Karte wird die eSIM auf die Leiterplatte gesetzt.
Die eSIM-Karte lohnt sich vor allem für Personen, die regelmäßig reisen und viel im Ausland unterwegs sind. Ebenso können eSIM-Karten eine bequeme Trennung von Berufs- und Privat-Handy ermöglichen.
Ja, eSIMs gibt es auch als Prepaid-Möglichkeit.
Eine eSIM ist nur wenige Millimeter groß und kommt im Format MFF2. Die Formate von normalen SIM-Karten sind absteigend in der Größe Mini-SIM (2FF), Mikro-SIM (3FF) und Nano-SIM (4FF).
Das eID (embedded Identification Document) ist eine Identifikationsnummer, mit der sich jede eSIM eindeutig identifizieren lässt. Sie besteht aus 32 Ziffern und ist in der Regel auf der Verpackung des Geräts zu finden. Alternativ kann sie in den Geräteinformationen nachgeschaut werden.
Nein, Sie können die alte SIM-Karte entfernen, müssen es aber nicht.
Ja. Sofern Sie ein kompatibles Endgerät dafür haben, können Sie SIM und eSIM parallel nutzen. Die Nutzung von zwei SIM-Karten wird auch als Dual SIM bezeichnet und geht auch mit zwei verschiedenen SIM-Karten.
Zwar sind die eSIMs noch recht unpopulär, doch sie könnten aufgrund der vielen Vorteile und einfachen Handhabung in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Falls Sie noch mehr über die Geschichte der mobilen Telekommunikation erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel Das erste Handy und Das erste Smartphone empfehlen.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.